Montag, 31. August 2015
19. Tag: Zum Berg Chachani auf 6076 Meter/Horrornacht Im Basecamp !
Die Besteigung des Chachanis besitzt Expeditionscharakter. Schließlich ist dieser Berg ein 6000er und will verdient werden. Mit einem 4x4-Geländewagen fahren wir auf ca. 4900 m (ca. 4 h) hinauf. Eine solche Strecke wuerde sich in Deutschland kein Autofahrer zutrauen. Steilhaenge und halbmetertiefe Schlagloecher. Von hier aus wandern Sie dann in ca. 2–3 Stunden zum Basislager auf 5200 m, wobei die persönliche Ausrüstung (inkl. Schlafsack, Isomatte und gestelltes Zelt) sowie 5 Liter zusätzliches Wasser selber getragen werden (im Basislager ist kein Wasser vorhanden). Der Hinweg geht ueber ein Geroellfeld mit gewaltigen Steinbloecken bis zu 5 Meter Durchmesser. Mit Gepaeck eine ganz schoene Kraxelei. Im Camp angekommen, werden die Zelte aufgeschlagen. Martina und ich steigen 100 weitere Hoehenmeter zur besseren Akklimatisierung. Dies soll einen ruhigen Schlaf gewaehrleisten. Weit gefehlt! Die Hoehenanpassung funktioniert hier nur eingeschraenkt. Beim Liegen stellt sich eine Art Schnappatmung ein. Man hat das Gefuehl, bei jedem 3. Atemzug sei die Lunge viel zu klein. Der Ruhepuls liegt bei 120. Im Nachbarcamp wurde ein 35 jaehriger richtig von der Hoehenkrankheit gepackt. Symptome: Erbrechen, Durchfall und Kopfweh, das ihn die ganze Nacht laut schreien liess. "Prost, Mahlzeit!" Aufstieg ist um 04:00 Uhr. 8 Stunden Zeit, um den Wahnsinn zu ueberdenken. Ich entscheide mich, den Aufstieg von meiner Befindlichkeit beim Aufstehen abhaengig zu machen. Um 3:00 Uhr sind Puls und Atmung im gruenen Bereich : Aufstieg!